Montag, 1. April 2013

01.04.2013 Ostermontag - Vom Eise befreit sind Strom und Bäche

Der Ostermontag präsentiert sich im herrlichsten Sonnenschein. Endlich wissen wir, daß der Frühling kommen wird (irgendwann mal). Wir nutzen den Vormittag um nochmal zu den Märzenbechern zu schauen.
Die Gedanken an das Ostergedicht von Goethe drängen sich förmlich auf.
Am Nachmittag ein Osterspaziergang der etwas anderen Art: Wir (Felipe, Selma und ich) bringen Sebastian und Marie wieder nach Bremen. Zum Glück kommen wir an jedem Stau irgendwie vorbei.
Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick,
Im Tale grünet Hoffnungsglück;
Der alte Winter, in seiner Schwäche,
Zog sich in rauhe Berge zurück.
Von dort her sendet er, fliehend, nur
Ohnmächtige Schauer körnigen Eises
In Streifen über die grünende Flur.
Aber die Sonne duldet kein Weißes,
Überall regt sich Bildung und Streben,
Alles will sie mit Farben beleben;
Doch an Blumen fehlts im Revier,
Sie nimmt geputzte Menschen dafür.
Kehre dich um, von diesen Höhen
Nach der Stadt zurück zu sehen!
Aus dem hohlen finstern Tor
Dringt ein buntes Gewimmel hervor.
Jeder sonnt sich heute so gern.
Sie feiern die Auferstehung des Herrn,
Denn sie sind selber auferstanden:
Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,
Aus Handwerks- und Gewerbesbanden,
Aus dem Druck von Giebeln und Dächern,
Aus der Straßen quetschender Enge,
Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
Sind sie alle ans Licht gebracht.
Sieh nur, sieh! wie behend sich die Menge
Durch die Gärten und Felder zerschlägt,
Wie der Fluß in Breit und Länge
So manchen lustigen Nachen bewegt,
Und, bis zum Sinken überladen,
Entfernt sich dieser letzte Kahn.
Selbst von des Berges fernen Pfaden
Blinken uns farbige Kleider an.
Ich höre schon des Dorfs Getümmel,
Hier ist des Volkes wahrer Himmel,
Zufrieden jauchzet groß und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein!
(Johann Wolfgang von Goethe, Faust I)

Achso, hätte ich fast vergessen: es ist der 1. April! Aprilscherze kennt man in Chile nicht. Felipe aber jetzt schon!

Sieh nur, sieh! wie behend sich die Menge
Durch die Gärten und Felder zerschlägt,
Der alte Winter, in seiner Schwäche,
Zog sich in rauhe Berge zurück.
Tatsächlich: Die Märzenbecher haben sich durch den Schnee
hindurch gekämpft

Und auch bei uns im Garten zeigt sich der Frühling

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